Million Menschen weltweit leiden unter Depressionen. Diese seelische Erkrankung raubt den Betroffenen nicht nur Unmengen an Energie, sie tüncht ihre Welt oft tintenschwarz. Mut-, Hoffnungslosigkeit aber auch Scham und Traurigkeit sind immer kehrende Wegbegleiter ... wie ein böser, grimmiger und gehässiger schwarzer Hund.
Als Familienmitglied, Partner, Freund oder Kollege eines depressiven Menschen steht man dieser Krankheit nur allzu oft völlig hilflos gegenüber. Mir ging und geht es heute noch so. Mit der Diagnose meiner Frau sah ich mich mit einem Schlag einer Herausforderung gegenüber, die fast zu übermächtig erschien, um sie in Worte zu fassen. Fast. Ich fing an, für mich eine Art Tagebuch zu schreiben, das sich nach und nach in diesen „Ratgeber für Angehörige von depressiven Menschen“ entwickelte.
Was ich mit diesen Worten bewirken möchte, ist also in erster Linie egoistisch: Ich helfe mir selbst dabei, mit der ganzen Geschichte umzugehen. Ich schreibe Situationen und Begebenheiten auf, in denen uns der schwarze Hund ans Bein pinkelt und sich aufführt, als wäre er die treibende Kraft in unserem Alltag. Ich schreibe auf, wie ich mit solchen Situationen fertig werde, wie ich mal schlechter und mal besser, mal feige, mal mutig, mal laut, mal leise auf solche Phasen reagiere. Und – letztendlich – halte ich fest, was funktioniert. Was uns und mir hilft. Und was vielleicht auch anderen Partnern von anderen Menschen, die an Depressionen leiden, helfen könnte. Wie ich meine Frau dabei unterstützen kann, ihrem schwarzen Hund ordentlich die Meinung zu sagen und ins Körbchen zu schicken. Und wie ich trotz all dem selbst versuche, lebensbejahend und guter Dinge zu bleiben, und das Hier und Jetzt zu feiern.
Genre: PSYCHOLOGY / Mental Health
Vorwort
Ich bin kein belesener Mensch. Das heißt nicht, dass ich nicht viel lese. Schon von Berufs wegen her verbringe ich viel Zeit damit, über allerlei Themenbereiche zu recherchieren. Die gefundenen Informationen fasse ich dann in Werbetexten und Blogbeiträgen zusammen – von Solaranlagen über responsives Webdesign bis hin zu Urlaubsreisen und Escort Ladys. Queer Beet, also. Darüber hinaus lässt es sich mit mir prima über fantastische Welten diskutieren, in denen Helden mit Zauberschwertern übel gesinnten Drachen hinterherjagen, gierigen Dunkelmagiern den Garaus machen oder einer ganzen Ork-Rotte auf einmal den Kampf ansagen. Desto dicker ein Fantasy-Epos ist, desto besser.
Doch belesen bin ich nicht. Nicht, wenn es darum geht, mir Fachliteratur zum „Spaß“ einzuverleiben. Das fiel mir schon immer schwer – auch, wenn ich mehr oder minder dazu verpflichtet wurde. Sei es auf meinen wenig glamourösen und recht kurz gehaltenen Schulwegen oder bei beruflichen Weiterbildungen.
Dabei wäre es gerade jetzt so wichtig! Meine Frau hat nämlich jüngst ihre Depression ganz offiziell anerkannt und arbeitet mit ihr. „Offiziell“ bedeutet seit einigen Monaten – inoffiziell trägt sie diese schwere Last schon sehr lange mit sich herum. Schon länger, als wir uns kennen … also weit über ein Jahrzehnt. Demnach ist es wichtig, dass ich mich in Büchern über dieses seelische Ungetüm schlaumache. Ich muss mir Wissen aneignen. Theoretisch aufrüsten, sozusagen! Damit ich ihr fundiert zur Seite stehen kann, sie – wie der Held in dem Roman, den ich derzeit vor dem Schlafengehen verschlinge – mit einem Schild des Wissens beschützen kann. Hilfreich sein. Schlau sein.
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Language | Status |
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English
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Already translated.
Translated by Bhumika Chawla-D'Souza
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Author review: Thanks for this fantastic job!!! |
Spanish
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Already translated.
Translated by Jorge Ledezma
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