Böhmen am Anfang des 15. Jahrhunderts: Die Pest ist gerade vorüber und die Einwohner eines kleinen Dorfes kommen aus den Höhlen zurück, wo sie sich vor der Seuche versteckt und überlebt haben. Doch die Armut ist groß, weil niemand gesät und geerntet hat - und der Winter steht vor der Tür.
Auch ihr adeliger Herr auf der nahen Burg leidet Mangel. Zum Glück hat er ja noch den Schatz in Verwahrung, den er vor der Pest mit anderen Raubrittern zusammengestohlen hat. Als er sich etwas davon holen will, stellt er zu seinem Entsetzen fest, dass die Truhen mit Gold und Juwelen verschwunden sind. Das könnte ihn den Kopf kosten!
Währenddessen finden die Dorfbewohner immer wieder Wertgegenstände im Wald und behaupten, ein Troll meine es gut mit ihnen. Dieser Aberglaube interessiert auch den jungen, gebildeten Dorfpriester Martin und Janek, den Sohn des Raubritters:
Wer hat den Schatz geraubt? Wer ist der geheimnisvolle Gönner im Wald? Können die beiden die Folgen von Gier und Aberglauben noch abwenden?
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(Stand 07. Januar 2015)
Das Zisterzienserinnenkloster Marienthal stand in Flammen. Fetter schwarzer Rauch trieb über den grauen Fluss. Janek von Rabstein galoppierte den schmalen Uferweg entlang. Die Luft roch bitter nach verkohltem Holz, verschmorten Lumpen und nach Schlimmerem, wie er fand. Es war der Gestank von verbranntem Fleisch und schwelenden geschwärzten Knochen. Obwohl er bereits ein beträchtliches Stück Wegs vorausgeritten war, vermeinte er, den Geruch auf seiner Zunge zu schmecken. Es konnte gar nicht anders sein, weil das Kloster voller toter Nonnen war, die nun mitsamt allem Brennbaren zu Asche wurden.
Janek wandte den Kopf. Ihm folgte auf einem wuchtigen Streitross der junge Benisch, zweitjüngster Sohn von Hynko, dem Herrn auf Scharfenstein. Ein hagerer, zäher Bursche mit strähnigem Haar, das er sich nervös immer wieder hinter die Ohren strich.
»Sieh nicht zurück!«, rief er Janek zu. »Du konntest es nicht verhindern.«
Janek ließ sein Tier in Trab fallen und Benisch zu sich aufschließen, aber er konnte ihn nicht ansehen. Sein Gesicht war bleich und starr auf den Horizont gerichtet. Lange Zeit trabten sie schweigend nebeneinander her. »Es war eine gottverfluchte Tat«, knirschte er irgendwann zwischen den Zähnen hervor.
Benisch nickte. »Wir beide wissen das, aber die Männer waren einfach nicht zu halten. Wir konnten nichts tun.«
Benisch hatte recht. Janek hatte gegen die Männer, die sich wie wilde Tiere gebärdeten, nichts ausrichten können, und war wortlos davongeritten. Obwohl Benisch im Kloster gern dabei gewesen wäre, war er Janek gefolgt. Er achtete den um zwei Jahre Jüngeren wegen seiner Haltung. Hin- und hergerissen zwischen Ehrgefühl und nackter Gier, hatte die Scham den Sieg über ihn davongetragen.
Language | Status |
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Translated by Janine Berger
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Already translated.
Translated by Jorge Ledezma
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