Ein abgelegenes Dorf an der Nordsee.
Der Sommer neigt sich dem Ende zu.
Rodacher ist zurückgekehrt, um im Ort seiner Kindheit das Reisebüro seines Vaters weiterzuführen. Doch jetzt, da die Nächte kalten Nebel von den Feuchtwiesen aufsteigen lassen und die Touristen verschwinden, kehren dunkle Bilder aus seiner Kindheit zurück und mit ihnen die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, für immer von hier fortzubleiben.
Erst scheinen die Schafe den Verstand zu verlieren, dann verschwindet Rodachers langjährige Mitarbeiterin Maria Feinworth. Auf der Suche nach ihr entdeckt er, dass eine dunkle, geheimnisvolle Macht vom Leuchtturm und seinem Wärter ausgeht, der sich niemand entziehen kann. Und dann nimmt das Unheil seinen Lauf.
Ein Mystery-Thriller zwischen Stephen King und Twin Peaks!
Auf Anfrage! On request!
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Rönskoog, 27. August, 00.57 Uhr
Rodacher hörte einen Schrei, riss die Augen auf – und starrte in die Dunkelheit. Sie war mit einem dicken Pinsel gezogen, ohne Abstufungen oder Grautöne, einfach tiefschwarz und schwer. Obwohl die rote Digitalanzeige des Radioweckers durchs Schlafzimmer schimmern müsste und obwohl er die Vorhänge extra offen gelassen hatte, damit das Signal des Leuchtturms hereinschiene, alle fünfzehn Sekunden, war es einfach nur dunkel. Undurchdringlich.
Rodacher zählte, einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig. Sein Herz klopfte und sein Atem raste. Er spürte ein Pochen in seinem Kopf. Siebenundzwanzig, achtundzwanzig, neunundzwanzig. Im Schlaf hatte er diesen dumpfen Schrei gehört und nun war er hellwach, starrte in absolutes Dunkel, hatte seinen Atem nicht unter Kontrolle und der trieb seinen Herzschlag vor sich her. Schweiß rann ihm von der Stirn. Zweiunddreißig, dreiunddreißig. Wieder pochte es zwischen den Schläfen, das war das Grausen.
Jetzt war kein Schrei mehr zu hören, überhaupt nichts hörte er, genauso wenig wie er etwas sah. Noch zwei Sekunden bis zum Leuchtsignal. Vierunddreißig, fünfunddreißig – nichts.
Finsternis.
Er keuchte flach. Und zählte weiter, doch das Signal blieb aus. Die Hände zu Fäusten verkrampft, die Fingernägel in die Handflächen gebohrt, erstarrte nun sein Gesicht. Kiefer und Wangen brannten. Die Luft wurde dick. Zwei Dinge gingen ihm auf: So schweißgebadet war er, dass sein Pyjama ihm an der Haut klebte und – er lag nicht in seinem eigenen Bett. Es gab keinen Zweifel, Rodacher lag überhaupt nicht. Er stand.
Language | Status |
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English
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Already translated.
Translated by Samantha Luntz
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Italian
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Already translated.
Translated by Elisabetta De Martino
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