Die junge Pilotin Sarah hat die Nase gestrichen voll: von ihrem Job bei einer männerdominierten Airline, wo sie tagein, tagaus gemobbt wird, und von ihrem unglücklich verlaufenden Liebesleben. Seit der Trennung von ihrem langjährigen Freund wohnt sie allein und ist es leid.
Sie sucht sich eine neue Anstellung und wird bei William Crowfoot fündig: Der schwerreiche Erbmillionär braucht einen Piloten für seine Geschäftsreisen im Privatjet. Er ist allerdings ein ganz besonderes Kaliber – auf persönliche Beziehungen legt er keinen Wert, wahrt stets eine gewisse Distanz zu seinen Mitmenschen und lässt niemanden an sich heran.
Auf einem Probeflug von Miami nach Kanada, der über Sarahs Einstellung als Pilotin entscheiden soll, kommt es zu einem schwerwiegenden Zwischenfall mit Folgen für Herz und Leben.
Abgeschnitten von jeglicher Zivilisation müssen Sarah und William gemeinsam überleben, was sich als nicht ganz so einfach herausstellt.
Kann William sein Schneckenhaus verlassen und sich neuen Herausforderungen stellen? Und kann Sarah ihm beibringen, wie man in der Wildnis ohne Geld und Bedienstete klarkommt? Doch dann machen die beiden eine Entdeckung, die alles auf den Kopf stellt …
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Prolog
Sarah
Bitte, lieber Gott, lass uns bald wieder festen Boden unter den Füßen haben, betete ich im Stillen.
Es war einer dieser ellenlangen Dienste, die nun endlich ihrem absehbaren Ende entgegenstrebten. Diese Transatlantikflüge waren zwar einerseits schön, weil ich in tollen Städten landete, doch waren sie auch äußerst kräftezehrend.
„Checkliste, Sarah“, ermahnte mich mein Kollege Kevin.
Er war ein Macho-Pilot, wie man ihn so aus Filmen kannte. Selbstverliebt, egozentrisch und einfach nur zum Kotzen. In seinem schneeweißen gestärkten Hemd mit der nachtblauen Uniformjacke kam er sich wie der Herr der Lüfte in Person vor. Zu gerne hätte ich ihn einfach mal auf den harten Boden der Tatsachen heruntergeholt.
Da ich jedoch leider nur als Co-Pilotin eingeteilt war, musste ich seine Sprüche und sein Gehabe erdulden. Was mich jedoch noch mehr ärgerte, war, dass auch unsere Ersatz-Piloten, die auf Langstreckenflügen vorgeschrieben waren, sich bemüßigt fühlten, mich wie eine bessere Stewardess zu behandeln. Ein weiblicher Pilot hatte es in dieser männerdominierten Welt echt nicht leicht. Sie trauten mir nichts zu und bevormundeten mich nach Strich und Faden. Außerdem musste ich ihre Macho-Sprüche über mich ergehen lassen und durfte Botengänge und Handlangerarbeiten erledigen.
Dabei konnte ich sie alle miteinander mit meinen Ergebnissen der Verkehrsfliegerschule in Bremen locker in die Tasche stecken. Als Jahrgangsbeste hatte ich mir eigentlich erträumt, von den Kerlen als eine von ihnen angesehen und akzeptiert zu werden. Doch dem war leider nicht so.