Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön… – nur leider nicht für die junge, angehende Sängerin Sue Weber. Außer zum Kaffeekochen, Duschen und Wäschewaschen verabscheut sie das nasse Element und bleibt aus Angst, seekrank zu werden, lieber auf dem Trockenen.
Als sie, ohne groß zu überlegen, ausgerechnet auf einem Kreuzfahrtschiff als Ersatz für ihre erkrankte Freundin Lydia einspringt, kommt es, wie es kommen muss: Vor lauter Übelkeit ist an Singen nicht mehr zu denken.
Doch ihre Seekrankheit ist nicht das Einzige, das Sue aus dem Gleichgewicht bringt: Ein unerwarteter Retter in der Not lässt ihr Herz schon bald höherschlagen.
Aber ist Marvin, der charismatische und gutaussehende Barkeeper, wirklich so fürsorglich und nett, wie er zu sein scheint? Böse Gerüchte lassen Sue an seinen guten Absichten zweifeln. Denn Marvin ist nicht der Einzige, der ein Auge auf die junge Sängerin geworfen hat und ihr Herz für sich gewinnen will …
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Prolog
Sue
Es war ein sonniger, warmer Abend Mitte Juli. Der Sommer hatte es dieses Jahr wirklich gut mit uns gemeint – nahezu tropische Temperaturen und Sonne im Überfluss.
Gemeinsam mit ein paar Kommilitonen von der Musikhochschule saß ich in einer Strandbar mitten im Wald, die über einen künstlich angelegten Strand mit Liegestühlen verfügte, und genoss die spätabendliche Wärme, die uns umgab. Es war zu heiß, um sich in den eigenen vier Wänden aufzuhalten, in denen die Luft stand wie ein Zinnsoldat.
„Möchtest du noch einen Hugo, meine holde Sue?“, riss mich Jack, mein Lieblings-Duett-Partner, aus meinen Gedanken.
Ich warf meinem fast leeren Glas einen abschätzenden Blick zu und schielte auf meine Armbanduhr.
„Ich denke, einer geht noch“, stimmte ich zu, woraufhin Jack sich umdrehte und fröhlich vor sich hin pfeifend in Richtung Theke der Strandbar verschwand. Wir befanden uns an einem idyllischen Plätzchen. Wo fand man schon einen Sandstrand mitten im Wald? Doch meine derzeitige Wahlheimat Köln bot ungeahnte Möglichkeiten und so hatte einer meiner Studienkollegen diese Bar in einem der zahlreichen Stadtteile im rechtsrheinischen Gebiet der Stadt aufgetan. Umgeben von Wald war ein Baggersee nicht weit. Die Grillen zirpten und durch die Bäume war es auch nicht mehr ganz so unerträglich heiß wie in der Innenstadt, die fast ausschließlich aus Beton zu bestehen schien, der sich in der Sonne erbarmungslos aufheizte.
Um das Ende des Semesters und den Beginn der Ferien zu feiern, hatten sich einige aus meinem Jahrgang hier verabredet und genossen die warmen Temperaturen bei dem ein oder anderen alkoholischen Getränk.