In naher Zukunft: Sun City, Kalifornien. Der talentierte Mathematikstudent Orville ist Schöpfer einer revolutionären Software. Mit Hilfe seines Programms soll die Kontaktaufnahme zu Komapatienten möglich werden – und so der Blick ins menschliche Gehirn.
Für diese bahnbrechende Leistung erhält Orville den Nobelpreis für ›Bio-Visualisierung‹.
Doch dann hinterlässt Orvilles Computer während einer Testreihe eine geheimnisvolle Fehlermeldung, die sein bisheriges Leben auf den Kopf stellt.
Während sich die NSA und der Mossad ein gnadenloses Wettrennennach dem ›Koma-Code‹ liefern, erscheint eine sowohl bildschöne als auch ehrgeizige TV-Reporterin auf der Bildfläche …
Genre: FICTION / EspionageBook just sterted.
In seiner langjährigen Dienstzeit als Agent des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad war es für Mordechai Jatom das erste Mal, dass er während einer laufenden, hochkomplexen und von ihm geführten Operation von Generaldirektor Efraim Uri Jitzhak persönlich zu einem Hintergrundgespräch zurück in die Heimat gebeten wurde. Noch ungewöhnlicher war es, dass dieses Treffen in einem Straßencafé in Sichtweite des Hauptquartiers, auf Tel Avivs belebten König-Saul-Boulevard, stattfinden sollte und nicht, wie in solchen Fällen üblich, im Büro des Direktors, im achten Stock des Mossad-Hochhauses. Doch Jatom war sicher, dass der ›Löwe‹, wie Efraim Uri Jitzhak hinter vorgehaltener Hand respektvoll genannt wurde, für diese unkonventionelle Vorgehensweise einen einleuchtenden Grund haben würde.
Mordechai Jatom nahm an einem der runden Aluminiumtische Platz und warf einen scheinbar desinteressierten Blick in die Runde. Jetzt, in der Mittagszeit, flimmerte die Luft vor Hitze. Eine Reihe von Wimpeln hing schlaff von der Schatten spendenden Markise, die allesamt dasselbe Motiv zeigten: die israelische Flagge. Ein blauer Davidstern zwischen zwei horizontalen blauen Balken auf weißem Grund. Aus dem Innern des Cafés hämmerten die effektvoll erzeugten Disharmonien des aktuellen Number One-Hits aus den USA und bewirkten bei Mordechai Jatom eine Verkettung negativer Assoziationen. Ohne sonderliche Gegenwehr ließ Jatom sie hinter marmorkalten Augen Revue passieren, während er per Handzeichen ein Getränk bestellte.
Er lehnte sich zurück und beobachtete: Außer ihm gab es noch ein Dutzend anderer Gäste. Weiter hinten im Café eine Gruppe junger Männer, die lachend und palavernd um zwei aneinandergeschobene Tische herumsaßen. Und einen älteren Herrn, der wie er selber einen leichten, hellen ...