Eve
Flucht war meine einzige Möglichkeit, ein normales Leben fernab von der Gefahr, die mich umgab, zu führen, doch hatte ich die Rechnung ohne jene gemacht, die sich an meine Fersen geheftet hatten. Nachdem sie mich geschnappt hatten, fand ich mich in einem nassen Grab wieder. Um mein Leben kämpfend, grub ich mich heraus, allerdings rannte ich einer noch viel größeren Gefahr mit grünen Augen in die Arme, deren Motorrad ich umwarf. Er wollte Informationen, die ich ihm vorenthielt, aber ich ahnte, dass er sie mir schon bald entlocken würde. Und wenn er herausfinden würde, wer ich wirklich bin, wäre mein Leben vorbei.
Ich war mir sicher, dass mein Schicksal besiegelt und mir der Tod sicher war.
* * *
Broke
Dreckig wie ein Schwein wurde mir die Braut präsentiert, die mein Bike zerlegt hatte, also entschied ich, dass sie den Schaden im Clubhaus abzuarbeiten hätte. Mir fielen ihre zahlreichen Verletzungen auf, ich versorgte sie sogar, obwohl es nicht meinem Naturell entsprach, und nahm sie auf. Ich gewährte ihr Zuflucht, für die ich bloß Informationen wollte, die sie mir vorenthielt. Ich ahnte, dass uns ihretwegen alles um die Ohren fliegen würde, dennoch hatte sie etwas an sich, was mich magisch anzog.
Vielleicht würden wir in Gefahr geraten, möglicherweise würde ich draufgehen, aber dann würde ich wenigstens für etwas sterben, wofür sich der Tod lohnte.
* * *
The Grave Angels MC
Jedes Buch ist abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen Büchern gelesen werden, jedoch tauchen die Charaktere immer wieder auf.
Genre: FICTION / Romance / ContemporaryBrokes und Eves Geschichte befand sich mehrere Wochen in den Top 100 auf Amazon Deutschland. Die Geschichte wurde 2022 veröffentlicht und hat sich seitdem mehrere zehntausend Mal verkauft.
Ein großer Kerl drehte mich zu sich um. Er trug eine Lederjacke mit unheimlich vielen Patches, aber jener mit »1%« stach mir sofort ins Auge. »Was willst du?«
Mein Mund klappte auf und zu, doch war ich nicht in der Lage, einen Ton über meine Lippen zu bringen.
»Zunge verschluckt?«
Ich sah den Totenkopf, den er auf den Hals tätowiert hatte. Unter Angst stolperte ich nach hinten, stieß gegen die Tür und keuchte.
»Kleine?«
Kopfschüttelnd wich ich zur Seite, kehrte ihm den Rücken zu und lief los, jedoch ließ ich ihn dabei nicht aus den Augen. Ich erschreckte mich, als ich mit einem Hindernis zusammenstieß und etwas zu Boden krachte.
Der Kerl verzog das Gesicht. »Das wird den Präs nicht freuen, Kleine.«
Ich sah vor mich. Oh nein! Ich war gegen ein Motorrad gelaufen und es war umgestürzt. Das Herz schlug mir bis zum Hals, Übelkeit stieg in meinen Kopf, so wie die Galle meine Speiseröhre hinaufkletterte. Ich erbrach mich über das Bike, aber plötzlich griff jemand in mein Haar und riss mich davon weg. Wegen der Galle, die immer weiter aufstieg, war ich nicht in der Lage zu schreien.
»Du kleine Bitch hast Todessehnsucht, was?«, schrie er mich an. Er drehte mich von dem Motorrad weg und ich kotzte auf den nassen Asphalt.
Ich atmete schwer, als mein Magen keinen weiteren Inhalt hergab.
Der große Kerl drehte mich zu sich um, ohne seine Hand aus meinen Haaren zu nehmen, und ich sah in ein paar feurige dunkelbraune Augen. »Lebensmüde?«
Jemand räusperte sich, bevor ich antworten konnte. »Was ist hier passiert?« Die tiefe raue Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken.